
Die Mitglieder der Narrenzunft Schaan (v. l.): Christian Sprenger, Herbert Wilscher, Larissa Häfeli, Samuel Marock, Harry Hasler, Sonia Eberle, Ernst Berger, Arthur Wenaweser, Angelika Korner, Sarina Meier-Ospelt, Robert Meier, Alt-Zunftmeister Werner «Fifi» Frick, Sigi Langenbahn, Fabrice Würth, Jürgen Gritsch, Hari Kreuzer, Zunftmeister Jonas Grubenmann, Simon Berger, Wolfgang Wachter, Silvan Beck, Mario Frick. Auf dem Bild fehlen Markus Bontenackels, Julian Kreuzer, Hans Meier und Peter Ott.
Der Vorstand
Jonas Grubenmann
Zunftmeister
Harry Hasler
Schriftführer und
Pressechef
Herbert Wilscher
Koordinator
Kindermaskenball
Wolfgang Wachter
Kassier
Arthur Wenaweser
Koordinator
Umzug & Monsterkonzert
Robert Meier
Leiter
Wagenbau
Die Geschichte der Schaaner Fasnacht
Die Liechtensteiner Fasnacht wird schon seit eh und je gefeiert. So erwähnt der Vaduzer Landsbrauch von 1662 beispielsweise, dass sich die Leute an der Fasnacht verkleiden und auch «übermässig fressen und saufen». Der Obrigkeit war dies jedoch ein Dorn im Auge, so wurden öffentliche Versammlungen ausserhalb der Kirche offiziell lange nicht zugelassen. Erst die freiheitliche Verfassung von 1862 erlaubte das Entstehen einer organisierten Fasnacht in Liechtenstein.
Die Schaanerin Maria Grabher-Meyer, gebürtige Kaufmann, schildert, wie sie als Kind den Fasnachtsdiesnstag 1908 in Schaan erlebte: «Der Lärm einer dörflichen Fasnacht polterte durch die Strassen. Jung und alt war auf den Beinen, um den närrischen Umzug zu sehen, der mit einer Katzenmusik vom Mühleholz herein kam. Bis zum Abend währte der Rummel. Gröhlend zogen sie von Gasthaus zu Gasthaus, und wir Kinder liefen unentwegt und begeistert mit.»
Der erste Weltkrieg liess kaum Fasnachtslust aufkommen. Das änderte sich aber in den 1920er Jahren. Es gab Maskenbälle in Schaaner Gasthäusern, die Dorfvereine spielten fleissig Theater und 1922 erschien mit dem «Eselstuhl» die erste Schaaner Fasnachtszeitung. Die Arbeitslosigkeit der 1930er Jahre und die menschliche Not der Zweiten Weltkriegs gaben wiederum wenig Anlass für fasnächtliche Heiterkeit.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung endete eine lange Fasnachtsabstinenz. 1952 fand der erste Fasnachtsumzug statt. Organisator war der Fussballclub Schaan, der sich dadurch einen Zustupf in die Vereinskasse erwartete. Beteiligt waren rund zwei Dutzend Männer, die sich in zwei Fussballmannschaften teilten. Auf Wagen zogen sie vom Dorf zum Fussballplatz, wo ein Fussballspiel ausgetragen wurde. In den Jahren von 1953 bis 1956 kamen keine Umzüge zustande.
1957 rollten wieder drei Fasnachtswagen durchs Dorf; die Organisation lag erneut beim Fussballclub. Ab 1958 ging die Verantwortung für die Organisation des Fasnachtsumzugs auf das neu gegründete Vereinskartell, ein Zusammenschluss aller Schaaner Ortsvereine, über. Es wurde ein eigenes Fasnachtskomitee gebildet, das künftig den Umzug organisierte. Beim Umzug von 1958 wurde übrigens erstmals ein Eintritt von 1 Franken erhoben.
Die 1965 gegründete Schaaner Narrenzunft übernahm ab 1966 die Organisation des Fasnachtsumzugs. Unter dem Motto «Schaaner Fasnacht maximal» beteiligten sich 28 Gruppen am Umzug. 1970 wurde die erste Guggamusig («Röfischrenzer») gegründet, 1973 folgte die Gründung der der «Plunderhüüsler». Das von der Narrenzunft Schaan organisierte Monsterkonzert fand erstmals 1976 statt. 1977 wurde das 25-jährige Jubiläum der Schaaner Fasnacht gefeiert. Der Umzug zog – trotz starken Föhnsturms – rund 15'000 Zuschauer an. In den 1980er Jahren wurde der Umzug immer grösser. Auch viele ausländische Guggenmusiken sorgten für musikalische Abwechslung. Fasnachtsgilden aus dem Ausland belebten das Bild, aber auch traditionsreiche Fasnachtsgruppen aus Schaan und anderen Gemeinden Liechtensteins brachten Leben in den oft über 70 Gruppen umfassenden Zug.
Quellen: Liechtensteinisches historisches Lexikon, «Met Rätscha und Guuga» (Publikation der Gemeinde Schaan anlässlich des 50. Gründungsjubiläums der Schaaner Narrenzunft), Wikipedia